Aus der Chronik der Stadt Görlitz

24. Mai 2015 | Von | Kategorie: Geschichte
Der Schönhof (Mitte) ist das älteste Renaissance-Bauwerk in Görlitz von 1526

Der Schönhof (Mitte) ist das älteste Renaissance-Bauwerk in Görlitz von 1526

1071 „Villa Goreliz“ wurde in der Urkunde Kaiser Heinrich IV. genannt

( Die 950-Jahrfeier findet somit im Jahre 2021 statt) )

1220 ursprüngliche Ausdehnung der Stadt

( Hothergasse, Nikolaiturm, Apothekergasse, Fischmarkt )

1303 Görlitz bekam Stadtrecht zugesprochen

1330 städtisches Münzrecht

1339 Stapelrecht für die Färbepflanze Waid

1367 Braurecht

1346 Görlitz schloß den Sechsstädtebund der Oberlausitz mit Zittau,

Bautzen, Löbau, Lauban und Kamenz gegen den räuberischen

Landadel

1433 Kaiser Sigismund verlieh der Stadt eigenes Wappen

1440 Kauf der Landeskrone durch die Stadt

1479 – 1490 Landesherrschaft des Ungarnkönigs Matthias Corvinus

durch die Stadtpolitiker Johannes Frauenburg, Georg Emmerich und

Johann Haß erreichte die Stadt den ersten Höhepunkt ihrer Macht

ca. 9000 Einwohner ( größer als Berlin oder Dresden )

1497 Fertigstellung der Peter-und-Pauls-Kirche nach 70jähriger Bauzeit

1525 Stadtbrand

1526 Vollendung des Schönhofs als erstes deutsches Renaissance-

Bürgerhaus

1528 Petersstraße 8 (Renaissance-Bauwerk)

1534 Archivflügel des Rathauses

1538 Rathaustreppe

1550 Ratsapotheke am Untermarkt

1570 „Biblisches Haus“ an der Neißstraße

1526 -1570 entstanden zahlreiche Gebäude unter Ratsbaumeister

Wendel-Roßkopf

Gebäude der Gotik: Peterskirche, Nikolaikirche, Frauenkirche,

Heiliges Grab, Hallenhäuser am Untermarkt

1527 soziale Unruhen – Aufstand der Tuchmacher

1565 ehemaliges Franziskanerkloster wurde als Gymnasium eröffnet

(Rektor Vincentius)

1593 Mathematiker und Geograph Bartholomäus Scultetus gab die erste

Landkarte der Oberlausitz heraus, die auf eigene Reisen und

Vermessungen zurückging,

beteiligte sich an der Grigorianischen Kalenderreform,

unterrichtete Mathematik am Gymnasium und

wurde mehrmals zum Bürgermeister und in andere städtische Ämter

gewählt

1584 von ihm stammt die Rathausuhr

1612 Görlitzer Schumacher und Schriftsteller Jacob Böhme veröffent-

lichte sein philosophisches Hauptwerk „Aurora oder die Morgenröte

im Aufgang“

1618 – 1648 Dreißigjähriger Krieg

Stadt wurde durch Plünderungen, Brandschatzungen, Beschießung und

Seuchen zerstört und entvölkert

1635 – 1815 Kursächsische Provinzstadt

1635 Görlitz und die gesamte Oberlausitz kommt zum Kurfürstentum

Sachsen

1641 von Schweden besetzt und von kaiserlichen kursächsischen Truppen

belagert

1642 Stadtbrand, 99 Häuser wurden vernichtet

( weitere großräumige Stadtbrände: 1691, 1717, 1726, 1807 )

1706 Barockbau: die Börse am Untermarkt

1799 Dr. Rothe, erste Nummer des „Anzeigers“,

er begründete die örtliche Presse

1807 Napoleon in Görlitz

1813 – 1815 Befreiungskriege

Aufenthalt von Napoleon, Zar Alexander I., König Friedrich Wil­     helm und Blücher

1815 – 1918 Görlitz wird Zentrum der preußischen Oberlausitz

Einwohnerzahl wächst von 10.000 auf 100.000 Einwohner und

wird politisches, wirtschaftliches und kulturelles Zentrum der

preußischen Oberlausitz

1816 Kaufmann Maurer gründete am Neißeufer die Tuchfabrik Bauer

(erster Industriebetrieb)

während der industriellen Revolution entwickelten sich struktur-

bestimmende Wirtschaftszweige: Textilproduktion, Lebensmittelin­     dustrie (Bierherstellung), Waggonbau, Maschinenbau, Feuerlöschge-

rätefertigung, Optik

1826 Carl Samuel Geißler gründet eine Tuchfabrik

1828 Sattlermeister Johann Christoph Lüders gründete einen Betrieb,

der Kutschen herstellte (später, um die Jahrhundertmitte ent-

standt die Waggonfabrik)

1932 Tuchfabrik an der Lunitz der Brüder Bergmann und der Brüder

Krause

1830 – 1945 Garnisionsstadt

1850 Kaisertrutz Hauptwache

1833 preußische Städteordnung wird eingeführt

1844 Gottlob Ludwig Demiani wird erster Oberbürgermeister und durch

König Friedrich Wilhelm IV. ernannt

1847 Fertigstellung des Neiße-Viadukts (nach dreijähriger Bauzeit) und

des Bahnhofes

Beginn des Eisenbahnverkehrs und Anschluß an das sächsische und

preußische Eisenbahnnetz

Beginn des wirtschaftlichen Aufschwunges

rege Bautätigkeit zwischen historischer Altstadt und Bahnhof

um die Berliner Straße entwickelt sich das neue Stadtzentrum

1851 Einweihung des auf städtische Kosten erbauten Theaters mit

Schillers „Don Carlos“

Eröffnung der städtischen Sparkasse, um den gestiegenen Kapital-

bedarf zu befriedigen

1856 nach Abriß der Reste des Franziskanerklosters bekam das Gymnasium

Augustum ein würdiges neues Gebäude

1860 die Naturforschende Gesellschaft eröffnete am Marienplatz ein

eigenes Museum

1866 das Königliche Kreisgericht erhielt am Postplatz ein neues

Gebäude

1873 der bisherige Kreis Görlitz wurde geteilt in Landkreis und

Stadtkreis

1882 eröffnete die Pferdebahn ihre erste Linie als Verkehrsmittel

1897 folgte die elektrische Straßenbahn mit vier Linien

1887 die Landeskrone wurde aufgeforstet

1902 östlich der Neiße erhielt die Stadt einen repräsentativen Muse-

umsneubau, die Oberlausitzer Gedenkhalle mit Kaiser-Friedrich-

Museum (volkstümlich „Ruhmeshalle“)

1910 Eröffnung der Stadthalle

1913 Fertigstellung folgender Neubauten:

Stadtsparkasse, Warenhaus, Krematorium,

Stadtbibliothek, Altstadtbrücke, Bahnpostamt,

Städtisches Krankenhaus

1922 erschien die erste „Geschichte der Stadt Görlitz“ von Richard

Jecht

1924 der 300. Todestag von Jacob Böhme wurde gefeiert

1925 Eröffnung des Flugplatzes

1929 Eingemeindung des Vorortes Moys (östlich der Neiße) an Görlitz

Rauschwalde schloß sich bereits 1925 dem Stadtkreis an

1932 während der Weltwirtschaftskrise zählte Görlitz ca 14.900 Ar-

beitssuchende

1935 durch Wiedereinführung der Wehrpflicht beschleunigte sich die

Aufrüstung

Neue Kasernen entstanden in der Altstadt

1937 Eröffnung eines Görlitzer Senders

1936 – 1939 bauliche Umgestaltung der Stadt Görlitz für den Tourismus

flüssigere Verkehrsführung vom Bahnhofsvorplatz, Postplatz bis

Obermarkt, Sanierung bedeutender historischer Bauwerke ( Rathaus,

Renaissancehäuser am Untermarkt, Reichenbacher Turm, Kaisertrutz,

gärtnerische Aufwertung des Wilhelmsplatzes und des Postplatzes

1942 in Anwesenheit des Dichters Gerhart Hauptmann beging das Stadt-

theater seinen 80. Geburtstag mit der Aufführung seines Dramas

„Iphigenie in Delphi“,

später, 1946 erhielt das Theater seinen Namen nach dem Schlesischen Dichter Gerhard Hauptmann

1943 im Biesnitzer Grund wurde ein Konzentrationslager mit Häftlingen

aus Auschwitz und Groß-Rosen angelegt

1945 nach Kriegsende begann die Vertreibung der deutschen Bevölkerung

aus Ost-Görlitz, den anliegenden Dörfern und Landkreisen durch

die polnischen Behörden

die Stadt verlor Güter, Betriebe und Forste auf dem Ostufer

1945 Görlitz wurde als Großstadt anerkannt

1947 Die Industrieunternehmen Waggonbau und Maschinenbau wurden

„Volkseigene Betriebe“

1949 nach Gründung zweier deutscher Staaten erhielt die Stadtverwal­     tung alle Verwaltungsfunktionen zurück

Eingemeindung der Vororte Klingewalde und Weinhübel, später auch

Biesnitz

1950 Abschluß des Vertrages über die gegenseitige Anerkennung der

Oder-Neiße-Linie als Staatsgrenze

1951 neue Betriebe wie Bekleidungswerk und Kondensatorenwerk nahmen

ihre Arbeit auf, um Frauen Arbeit zu verschaffen

1961 an der Stadthalle wurde der „Meridianstein“ aufgestellt

( der 15. Meridian verläuft längs durch die Stadt )

1968 Baubeginn in Biesnitz für die neue Volkssternwarte

1989 Montagsdemonstrationen, Mauerfall, Beginn besorgniserregender Massenabwanderungen in westliche

Richtung

1990 Neuaufbruch der Stadt, Görlitz kommt zu Sachsen

1991 Schulen, Museen und kommunale Gebäude werden mit Fördermitteln

saniert

zahlreiche Geschäfte und Kleinunternehmen entstehen

1994 Verwaltungsreform: der die Stadt umgebende Kreis Görlitz geht im neuen Niederschlesischen Oberlausitzkreis auf

2008 erneute Verwaltungsreform: Fusion des Niederschlesischen Oberlausitzkreis, der kreisfreie Stadt Görlitz sowie des Landkreis Löbau-Zittau zum Landkreis Görlitz. Kreissitz wurde Görlitz

 

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